PSpice-Home

über PSpice

Simulation und
Messung im
Vergleich

PSpice-Beispiele
Gleichrichter
Spannungs-
verdoppler
Spannungs-
stabilisierung
BJT-Grund-
schaltungen
Fet-Grund-
schaltungen
OpAmp-Grund-
schaltungen
Kippstufen
NF-Endstufen
Oszillatoren
Filter
Regler und
Regelstrecken
Kennlinien
Konstantstrom-
quellen

Regelungstechnik
mit PSpice

Analog Behavior
Modeling (ABM)

dies und das

Tipps und Tricks

PSpice-Links

PSpice-Literatur

Kontakt

Lösungen zu
den Aufgaben
des Buches
Robert Heinemanns PSPICE-Seiten


Durch Anklicken der folgenden (blauen) Links können Sie Simulationsbeispiele zu den wichtig- sten nicht-passiven Filtern auswählen:

Fi1: Aktiver Tiefpass in Sallen-Key-StrukturFi2: Aktiver Hochpass in Sallen-Key-Struktur
Fi3: Aktiver Tiefpass mit MehrfachgegenkopplungFi4: Aktiver Hochpass mit Mehrfachgegenkopplung
Fi5: Über die Simulation digitaler Filter mit PSpiceFi6: Digitale und analoge Filter im Vergleich
Fi7: Digitaler IIR-Hochpass (Butterworth u. Bessel)




Beispiel Fi5:
Über die Simulation digitaler Filter mit PSpice



Aufbau digitaler Filter

Bild 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer Schaltung zur Simulation digitaler Filter. Sie besteht aus diversen Addierern (die mit dem Plus-Zeichen im Kreis), Multiplizierern (die mit dem X im Kreis) und Totzeitgliedern (TD in eckiger Kiste):


Aufbau eines Digital-Filters
Bild 1: Grundsätzlicher Aufbau einer Schaltung zur Simulation digitaler Filter. Die Schaltung besteht aus Addierern, Multiplizierern und Totzeitgliedern



Alle in Bild 1 vorhandenen Bauteile sind in PSpice vorhanden und der Simulation digitaler Filter steht folglich nichts im Wege. Die PSpice-Addierer heißen SUM und befinden sich in der Bibliothek ABM. Die Multiplizierer heißen MULT. Auch die MULT-Glieder befinden sich in der Bibliothek ABM. Totzeitglieder lassen sich mit Hilfe des ABM-Bauteils LAPLACE realisieren. Kenntnisse von Laplace- und z-Transformation sind zum tieferen Verständnis der Arbeitsweise digitaler Filter erforderlich, für den reinen Entwurf und die Anwendung digitaler Filter kommt man aber, wie im Folgenden gezeigt wird, auch ohne Laplace- und z-Transformation gut zurecht, unverzichtbar allerdings sind Kenntnisse grundsätzlicher Eigenschaften digitaler Filter, wie sie z.B. im Digitalfilter-Kapitel von Tietze/Schenk vermittelt werden.

Man unterscheidet zwei grundsätzliche Formen digitaler Filter:

FIR-Filter werden so entworfen, dass darin keine Rückkopplungen der Ausgangsspannung verwendet werden. Dazu werden sämtliche Koeffizienten βi gleich Null gesetzt. FIR-Filter nutzen folglich nur die Koeffizienten αi.

IIR-Filter verwenden in der Regel sämtliche Koeffizenten der Schaltung von Bild 1, d.h. neben den αi existieren auch die βi.



Im Folgenden wird in vier Schritten der Entwurf eines IIR-Filters gezeigt werden.



PSpice-gestützer Entwurf eines digitalen IIR-Hochpasses 3. Ordnung mit Butterworth-Abstimmung.

1. Schritt. Prinzipschaltung des Filters:

Aus der Theorie digitaler Filter weiß man, dass für das geplante Filter ein IIR-Filter 3. Ordnung erforderlich ist. Bild 2 zeigt den prinzipiellen Aufbau. Die Filter-Koeffizienten werden mit Hilfe des Bausteins CONST aus der Bibliothek ABM eingegeben. Zur Realisierung der Totzeitglieder wurden drei LAPLACE-Elemente platziert. In Bild 2 stehen alle Koeffizienten noch auf ihren Defaultwerten (1). Sie müssen noch passend berechnet werden. Auch die LAPLACE-Glieder enthalten noch ihren Defaultausdruck (1/1+s).


Digitalfilter, 1. Entwurfsstufe
Bild 2: PSpice-gestützer Entwurf eines digitalen IIR-Hochpasses 3. Ordnung mit Butterworth-Abstimmung: Prinzipschaltung.


2. Schritt. Wahl der Abtastfrequenz und Dimensionierung der Totzeitglieder:

Für dieses Beispiel wird als Abtastfrequenz fa = 10 kHz gewählt. Damit erhält man ein Filter, das nach dem Abtast-Theorem bis 5 kHz (halbe Abtastfrequenz) brauchbar ist. Aus fa = 10 kHz berechnet sich die Totzeit der drei Totzeitglieder zu TD = 1/fa = 0,1 ms. Einer Tabelle der Laplace-Transformationen kann man für ein Totzeitglied den Ausdruck 1 / esTD entnehmen. Bild 3 zeigt die Schaltung mit korrekt dimensionierten Totzeitgliedern:


Digitalfilter, 2. Entwurfsstufe
Bild 3: PSpice-gestützer Entwurf eines digitalen IIR-Hochpasses 3. Ordnung mit Butterworth-Abstimmung. Die Totzeitglieder sind dimensioniert.


3. Schritt. Bestimmung der Filterkoeffizienten:

Beim Entwurf von Analog-Filtern nutzt man geeignete Computerprogramme zur Berechnung der frequenzbestimmenden Bauteile. Auch zur Berechnung der Filterkoeffizienten digitaler Filter gibt es geeignete Software-Hilfen. Unter http://www-users.cs.york.ac.uk/~fisher/mkfilter/trad.html finden Sie Tony Fishers Programm zur Berechnung der Koeffizienten von IIR-Filtern. Tony Fishers Programm liefert für den zu entwerfenden Butterworth-Hochpass ein Ergebniss, das auszugsweise in Bild 4 dargestellt ist. Die roten Teile des Bildes sind von mir hinzugefügt worden. Sie verdeutlichen die Bestimmung der Filter-Koeffizienten aus den Angaben der Abteilung RESULTS von Fishers Ergebnisausdruck:

Fishers Filter, Auszug
Bild 4: Entwurf eines digitalen IIR-Hochpasses 3. Ordnung mit Butterworth-Abstimmung. Bestimmung der Koeffizienten mit Tony Fischers IIR-Filterprogramm


Bild 5 zeigt das fertig dimensionierte Filter:


Bild 5: PSpice-gestützer Entwurf eines digitalen IIR-Hochpasses 3. Ordnung mit Butterworth-Abstimmung. Fertiges Filter.


4. Schritt. Test des Filterentwurfs mit PSpice:
Bild 6 zeigt die Schaltung zur Aufnahme des Amplitudengangs, des Phasengangs und der Gruppenlaufzeit. Die AC-Quelle am Eingang wird von 1 Hz bis 5 kHz (halbe Abtastfrequenz) mit 100 Punkten pro Dekade gesweept. Bild 7 zeigt das Ergebnis der Simulation: Den Amplitudengang mit linarer y-Achse (oben) und in dB formatierter y-Achse (darunter). Den Phasengang (hellblau) und die Gruppenlaufzeit (gelb).


Simulationsschaltung
Bild 6: Digitaler IIR-Hochpass 3. Ordnung mit Butterworth-Abstimmung: Simulationsschaltung.


Spannungen, Phase, Gruppennlaufzeit
Bild 7: Digitales Filter von Bild 6: von oben nach unten: Amplitudengang linear, Amplitudengang in dB, Phasengang und Gruppenlaufzeit


Bild 8 zeigt die Schaltung zur Aufnahme der zugehörigen Sprungantwort (Transient, Final Time = 8 ms, Step Ceiling = 1u):


Schaltung für Sprungantwort
Bild 8: Digitales Filter von Bild 2: Schaltung zur Aufnahme der Sprungantwort


Bild 9 zeigt den Eingangssprung (oben) und die Sprungantwort (unten):

Sprungantwort des Digitelfilters von Bild 2
Bild 9: Digitales Filter von Bild 2: Sprungfunktion (oben) und Sprungantwort (unten)


Aus Bild 7 erkennt man, dass das Filter ein Hochpassfilter mit "maximal flachem" Frequenzgang ist. Der Amplitudengang steigt unterhalb der Grenzfrequenz mit 60 dB/Dekade an. Die Grenzfrequenz liegt bei 1 kHz. Aus Bild 9 erkennt man, dass das Filter ein Digitalfilter ist, dessen Totzeitglieder jeweils 0,1 ms Totzeit bewirken. Also: Es handelt sich um einen digitalen Butterworth-Hochpass 3. Ordnung mit einer Grenzfrequenz von 1 kHz und einer Abtastfrequenz von 10 kHz. Der Filterentwurf ist offensichtlich OK.


Download der Simulationsdateien zur Schaltung von Bild 6:

Falls Sie die Schaltung simulieren möchten, sich aber vor der Zeichenarbeit scheuen, oder falls Sie mit dem Simulationssetup nicht zurecht kommen, können Sie hier die Schaltung mit fertigem Simulationssetup im SCHEMATICS- oder im CAPTURE-Format herunterladen. Zur Simulation benötigen Sie die Euromodifikationen zu PSpice, die Bestandteil meines Buches sind.

Damit Sie nach der Simulation automatisch die vorgefertigten Probe-Diagramme erhalten, müssen Sie vor dem Start der Simulation in SCHEMATICS die Option ANALYSIS/PROBE SETUP/RESTORE LAST PROBE SESSION wählen, bzw in CAPTURE im Fenster SIMULATION SETTINGS die Option PROBE WINDOW/SHOW/LAST PLOT.


Für CAPTURE ab V10:
Laden Sie die unten angebotene selbstex- trahierende ZIP-Datei digifiltallgem_ cap.exe herunter und starten Sie dann die Entpackung durch Doppelklick auf den Dateinamen. Das Entpackprogramm schlägt Ihnen zum Aufbewahren der entpackten Dateien den Ordner PSpice-Beispiele vor. Ein guter Vorschlag. Starten Sie anschließend aus CAPTURE heraus digifiltallgem.opj:

Laden Sie hier digifiltallgem_cap.exe (39 kB)


Für SCHEMATICS:
Laden Sie die unten angebotene selbstex- trahierende ZIP-Datei digifiltallgem_ sch.exe herunter und starten Sie dann die Entpackung durch Doppelklick auf den Dateinamen. Das Entpackprogramm schlägt Ihnen zum Aufbewahren der entpackten Dateien den Ordner PSpice-Beispiele vor. Ein guter Vorschlag. Starten Sie anschließend aus SCHEMATICS heraus digifiltallgem.sch:

Laden Sie hier digifiltallgem_sch.exe (29 kB)



Zurück nach: oben