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Durch Anklicken der folgenden (blauen) Links können Sie Beispiele für Pspice-Simulationen von Grundschaltungen mit Operationsverstärkern auswählen:

O1: Innenschaltung. OffsetkompensationO6: Innenschaltung. Frequenzgangkompensation
O2: Kenndaten des Operationsverstärkers (open loop)O7: Invertierender Verstärker
O3: Nichtinvertierender VerstärkerO8: Integrierer
O4: DifferenziererO9: Addierer
O5: Subtrahierer



Beispiel O6:
PSpice-Simulationen der Innenschaltung von Operationsverstärkern. Frequenzgangkompensation

Operationsverstärker werden fast immer als rückgekoppelte Verstärker genutzt. Beim Einsatz des Operstionsverstärkers als Oszillator, bzw als astabile Kippstufe ist diese Rückkopplung eine Mittkopplung. Bei der Nutzung als Analogverstärker wird als Rückkopplung eine Gegenkopplung angewandt. Bild 1 zeigt eine Schaltung, die den inneren Aufbau eines Operationverstärkers widergibt (vgl. das entsprechende Beispiel dieser Schaltungssammlung). Die Ausgangsspannung wird extern über einen Spannungsteiler (Rk1 und Rk2) als Gegenkopplung auf den Eingang zurückgeführt. Dieser Verstärker wird als "Nichtinvertierender Verstärker" bezeichnet. Mit der Beschaltung von Bild 1 beträgt die Verstärkung ca. 1+Rk1/Rk2=10. Bild 2 zeigt als Ergebnis einer Transientenanalyse mit Step Ceiling (Maximal Step Time) = 1us, Final Time (Run to Time) = 10ms von oben nach unten: die Eingangsspannung, die Ausgangsspannung, die beiden Kollektorströme der Ausgangstransistoren sowie deren Überlagerung zum Ausgangsstrom der Schaltung. Die Ausgangsspannung ist etwas kleiner als 10, weil der verwendete "Operationsverstärker" nicht, wie im wirklichen Leben, eine Verstärkung von 100000 oder mehr besitzt, sondern nur ca. 130, weil im Interesse der Übersichtlickkeit des Schaltungsaufbaus eine zusätzliche Verstärkerstufe eingespart wurde.



Schaltung
Bild 1: Innenschaltung eines Operationsverstärkers. Gegenkopplung über den Spannungsteiler Rk1 und Rk2



Spannungen und Ströme beim OPV mit Gegenkopplung
Bild 2: Gegengekoppelter OPV. Step-Ceiling=1us: Eingangsspannung (grün), Ausgangsspannung (grün), die Kollektorströme der im Gegentakt arbeitenden Endtransistoren (gelb und blau), sowie (rot) deren Überlagerung zum Ausgangsstrom der Schaltung

Bei allen gegengekoppelten Verstärkern gibt es das Problem, dass auf Grund parasitärer Kapazitäten (besonders der Kollektor-Basis-Kapazitäten) bei höheren Frequenzen die Phasenverschiebung zwischen dem rückgekoppelten Teil der Ausgangsspannung und der Eingangsspannung so groß werden kann, dass die ursprüngliche Gegenkopplung zur Mitkopplung wird. Falls dann die Amplitude der rückgekoppelten Spannung ausreichend groß ist, beginnt der Verstärker zu schwingen. Oftmals wird er dabei zerstört, immer wird er dadurch als Verstärker unbrauchbar. Bild 2 scheint in dieser Frage Entwarnung zu geben, denn von unerwünschten Schwingungen ist nichts zu sehen. So kann man sich täuschen. Die Reduzierung von Step-Ceiling (Maximal Step Time) auf 0.01us ergibt das Simulationsergebnis von Bild 3:


Step-Ceiling= 0.01u: Ströme und Spannungen von Bild 2
Bild 3: Step-Ceiling= 0.01us: Ströme und Spannungen von Bild 2


Bild 3 zeigt, dass der Verstärker schwingt. Unter dem Gesichtspunkt des Erwerbs einer souveränen Simulationstechnik ist dies erst einmal eine extrem unbefriedigende Entdeckung, denn es scheint eine Sache des Zufalls zu sein, den richtigen Wert für Step-Ceiling zu finden. Zum Glück ist es nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick aussieht: Sie wissen aus meinem PSpice-Lehrgang, dass 1000 Punkte zur Darstellung einer Schwingungsperiode immer mehr als ausreichend sind. Das ergibt für die Schaltung von Bild 1 bei der Frequenz f = 1 kHz der Eingangangsspannung ein Step-Ceiling von 1us. Mit diesem Wert wurde die Simulation vorgenommen, die zu Bild 2 führte. Man darf nicht überrascht sein, dass Schwingungen mit extrem höherer Frequenz damit nicht darstellbar sind. Durch eine Ausschnittdarstellung von Bild 3 kann man bei Bedarf erkennen, dass die überlagerte HF-Schwingung eine Frequenz von ca. 10 Mhz hat. Mit Step-Ceiling = 1 us reicht das gerade für einen Punkt alle 10 Schwingungen. Step-Ceiling = 0.01us ergibt immerhin 10 Punkte pro Periode, d.h. eine immer noch recht dürftige, aber zur Not ausreichende Darstellung.

Wie kann man ohne eine Transientenanalyse, d.h. ohne Fourier-Analyse herausfinden, welche Frequenzen in dem zu analysierenden Signal enthalten sind, damit man Step-Ceiling an die höchste vorhande Frequenz anpassen kann? Dafür gibt es (u.a.) den AC-Sweep. Bild 4 zeigt das Ergebnis eines AC-Sweeps von 10 Hz bis 1 GHz. Im oberen Teil des Bildes ist der Amplitudengang dargestellt. Der untere Teil zeigt den Phasengang:


AC-Sweep
Bild 4: Rückgekoppelter Operationverstärker: AC-Sweep

Man erkennt in Bild 4 den kritischen Bereich um 10 Mhz herum, mit dem dramatischen Phasensprung und dem dadurch bewirkten Übergang der Gegenkopplung in eine Mitkopplung. Es liegt auf der Hand, Step-Ceiling so zu wählen, dass Schwingungen im Frequenzbereich um 10 Mhz erfasst werden können. Für dürftige 10 Punkte pro Periode ergibt das den für Bild 3 verwendeten Wert Step-Ceiling = 0.01us. Noch kleinere Werte für Step-Ceiling wären besser, bewirken aber enorm hohe Simulationszeiten.

Operationsverstärker werden zu Vermeidung der oben dargestellten Schwingungen im Frequenzgang "kompensiert". Dazu wird der vorhandene Frequenzgang so beeinflusst, dass das rückgekoppelte Signal beim Erreichen der kritischen Frequenz (im obigen Beispiel ca. 10 Mhz) deutlich niedriger ist als das Eingangssignal. Bild 5 zeigt die Innenschaltung eines durch einen Kondensator Ck = 0,68 nF im Frequenzgang kompensierten Operationsverstärkers. Bild 6 zeigt die Ströme und Spannungen von Bild 3 mit Step-Ceilinmg = 0.01us. Man erkennt, dass die Schwingneigung des Verstärkers mit Hilfe des Kompensationskondensators Ck erfolgreich beseitigt wurde. Handelsübliche OPV werden in der Regel als kompensierte Typen angeboten, bei denen der Kompensationskondensator im OPV integriert ist. Es gibt auch Typen, bei denen ein Kompensationskondensator extern zugeschaltet werden muss.


Schaltung eines kompensierten OPV
Bild 5: Schaltung eines kompensierten Operationsverstärkers


kompensierter OPV: Step-Ceiling = 0.01us
Bild 6: Kompensierter Operationsverstärker nach Bild 5. Step-Ceiling= 0.01u. Ströme und Spannungen von Bild 2



Download der Dateien zur Simulation des rückgekoppelten Operationsverstärkers:

Falls Sie die Schaltung simulieren möchten, sich aber vor der Zeichenarbeit scheuen, oder falls Sie mit dem Simulationssetup nicht zurecht kommen, können Sie hier die Schaltung von Bild 1 mit fertigem Simulationssetup im SCHEMATICS- oder im CAPTURE-Format herunterladen. Zur Simulation benötigen Sie die Euromodifikationen zu PSpice, die Bestandteil meines Buches sind.

Damit Sie nach der Simulation automatisch die vorgefertigten Probe-Diagramme erhalten, müssen Sie vor dem Start der Simulation in SCHEMATICS die Option ANALYSIS/PROBE SETUP/RESTORE LAST PROBE SESSION wählen, bzw in CAPTURE im Fenster SIMULATION SETTINGS die Option PROBE WINDOW/SHOW/LAST PLOT.

Für CAPTURE ab V10:
Laden Sie die unten angebotene selbstex- trahierende ZIP-Datei opv_kompens_ cap.exe herunter und starten Sie dann die Entpackung durch Doppelklick auf den Dateinamen. Das Entpackprogramm schlägt Ihnen zum Aufbewahren der entpackten Dateien den Ordner PSpice-Beispiele vor. Ein guter Vorschlag. Starten Sie anschließend aus CAPTURE heraus opv_kompens.opj:

Laden Sie hier opv_kompens_cap.exe (34kB)


Für SCHEMATICS:
Laden Sie die unten angebotene selbstex- trahierende ZIP-Datei opv_kompens_ sch.exe herunter und starten Sie dann die Entpackung durch Doppelklick auf den Dateinamen. Das Entpackprogramm schlägt Ihnen zum Aufbewahren der entpackten Dateien den Ordner PSpice-Beispiele vor. Ein guter Vorschlag. Starten Sie dann aus SCHEMATICS heraus opv_kompens.sch:

Laden Sie hier opv_kompens_sch.exe (29kB)



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